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Dernière modification : 9 janvier 2017

Transferts culturels 2015-2016

Pays germaniques

 

16 octobre 2015 - Salle d’histoire

Réseaux transnationaux du savoir au XVIIIe siècle

 

Bärbel Küster (Berlin) : Zirkulation von Wissen über Kunst zwischen Großbritannien und Frankreich : Der Briefwechsel zwischen Pierre Crozat und William Cavendish 1722-1728

Wenig bekannt ist das britische Kapitel in der Entstehungsgeschichte des „Recueil-Crozat“ – eines der bedeutendsten druckgraphischen Publikationsunternehmen der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es soll hier als Beispiel für den Transfer von Wissen über einzelne Kunstwerke in einem franko-britischen Netzwerk vorgestellt werden. Dass die Kenner in Paris fundamentale Informationen mit britischen Kennern austauschten, wurde bislang unterschätzt. Die Reproduktionsgraphik spielte in diesem Prozess eine enorme Rolle – ihr Anspruch auf Evidenz und Augenscheinbeweis, dem die Kenner diesseits und jenseits des Kanals folgten, ergänzte sich mit dem über Briefe, Publikationen und andere schriftliche Medien ausgetauschten Informationen zu einem Semantisierungsprozess, der manchmal auch eine neue Wahrheit erfand.

 

Bärbel Raschke (Leipzig) : « Le froid et l’Allemagne me tuent ! » - Ulrich von Thun als (Geheim)Diplomat deutscher Höfe in Frankreich. Netzwerke und Aktivitäten zwischen 1744 und 1788

Die Biografie Ulrich von Thuns (1707-1788) ist trotz seiner Erwähnung im HD unbekannt. Der Beitrag soll demonstrieren, wie auf der Grundlage von etwa 12.000, zum Teil chiffrierten Dienstbriefen (ThStA Gotha und HStA Stuttgart) ein Lebenslauf rekonstruiert werden kann, der bewusst diskret gehalten wurde. In Schwedisch-Vorpommern geboren, wurde Thun in Straßburg durch Johann Daniel Schöpflin auf eine diplomatische Karriere vorbereitet. Nach Geheimmissionen für Hessen-Darmstadt und Sachsen-Gotha war er 1756 bis 1788 ministre plénipotentiaire Württembergs in Paris. Seine Netzwerke zeigen die enge Verquickung zwischen Politik, Militär, Finanzelite, den Großprojekten und Diskursen der europäischen Aufklärung. Ulrich von Thun fand eine der kürzesten Definitionen für dieses Zeitalter : Geschäfte und Geselligkeit und lebte dieses Prinzip durchaus auch als persönliches (Bau des Hôtel de Thun durch E. Boullée 1768-1771). Nach Deutschland kehrte er nie zurück. Die ihn betreffenden Quellen in Paris sind noch nicht erschlossen.

 

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