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Dernière modification : 21 juillet 2017

Transferts culturels 2014-2015

Pays germaniques

 

23 janvier – Histoire des études juives

 - Martina Steer (Vienne) : Transnationales Gedächtnis. Moses Mendelssohn als lieu de mémoire 
im 19. und 20. Jahrhundert -

Der Vortrag untersucht die Entstehung eines modernen 
kollektiven Gedächtnis und analysiert die durch kulturelle Transfers 
bedingten Transformationen von Erinnerungsorten und Mnemotechniken. 
Moses Mendelssohn als « lieu de mémoire » kommt dabei beispielhafte 
Bedeutung zu. Der jüdische Philosoph der Aufklärung war einer der ersten 
Intellektuellen in Europa, dem in derart intensiver, variantenreicher 
und auch konfliktbeladener Weise gedacht wurde. Das Gedenken an 
Mendelssohn reflektiert nicht nur den Grad der Säkularisation von 
jüdischen Identitäten und den Stand der umkämpften Bemühungen um 
Emanzipation, Verbürgerlichung und Integration. Es ist auch ein 
Indikator für das Verhältnis von Juden und nicht-Juden in verschiedenen 
Gesellschaften und gibt damit Aufschluss über die Wechselwirkungen 
zwischen jüdischer und nichtjüdischer Sphäre. Darüber hinaus kann die 
transnationale Erinnerung an Mendelssohn als Parameter für die sich 
immer wieder verändernden und neu formierenden Konflikte innerhalb des 
Judentums gelesen werden und somit paradigmatisch einen Ausblick auf 
eine transnationale moderne jüdische Geschichte geben, die mehr ist als 
die Summe national verorteter Einzelgeschichten.

- Tal Hever-Chybowski (Maison de la culture yiddish, Paris) : Gathering People : Political Models of the Yiddish « zamlers » -

Zamlers (« collectors » in Yiddish) were thousands of non-professional
 volunteers, mostly in Eastern-Europe, who, during the 19th and 20th
centuries, gathered Jewish philological, ethnographic and historical 
material and sent it to private scholars and research institutions. This
 paper investigates the zamler scholarly model, emphasizing its political
 implications from its origins in the 18th-century Jewish Enlightenment (
Haskolo), through the Yiddishist movement in the 19th-century, the
 historiographic project of Simon Dubnow, the Yiddish folklorists of the 
early 20th-century, the Yiddish Scientific Institute (YIVO) and beyond. The 
exchange between Yiddish professional scholars and their untrained zamlers,
 scattered all over Eastern-Europe and crossing national boundaries, is 
shown to constitute a diasporic model of collective scientific research, an
alternative to centralized nation-state scholarly institutions.

 

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